Seit nun mehr als einem Jahr bin ich mit der Mittelformatkamera GFX 50S von Fujifilm unterwegs. Dafür habe ich kürzlich einen Erfahrungsbericht geschrieben und wurde im Zusammenhang mit einem Sonderangebot sogar für einen kurzen Werbefilm gefilmt. Eine neue und spannende Erfahrung.
Zurück zum Mittelformat
Bereits während der Zeit der analogen Fotografie war ich vom Mittelformat fasziniert und auch mit einer Mittelformatkamera unterwegs. Die ersten 10 Jahre in der Digitalfotografie fehlte dann aber bei mir das Mittelformat. Insbesondere weil die erhältlichen Kameras klobig und vor allem ungeheuer teuer waren.
Dies hat sich nun aber dank der GFX50S von Fujifilm komplett geändert und ich bin zum Mittelformat zurückgekehrt. Natürlich ist die Kamera kein Winzling, aber sie ist sehr kompakt, liegt super in der Hand und ist mit ihrem Magnesiumgehäuse überraschend leicht, denn sie wiegt nur gerade 835g. Das mit dem Gewicht gilt übrigens auch für die Objektive. Diese sind nicht nur erstklassig in Verarbeitung und Bildqualität, sondern tatsächlich ebenfalls erstaunlich leicht.
Auch wenn punkto Klarheit kein digitaler Sucher an den einer DSLR herankommt, lernte ich die Vorzüge eines digitalen Suchers mittlerweile schätzen. Das Sucherbild ist wirklich sehr angenehm, hochauflösend und flüssig und man kann sich bereits vor der Aufnahme viele nützliche Informationen wie Einstellungen, Histogramm oder Schärfentiefeskala im Sucher anzeigen lassen. Toll ist auch die Möglichkeit, die Fotos anschliessend wie in einer Dunkelkammer ohne störendes Fremdlicht im Sucher betrachten zu können. Insbesondere bei Sonnenschein ist dies doch überaus nützlich. Dabei sind auch der abnehmbare elektronische Sucher und insbesondere der Tilt Adapter äusserst hilfreich, um bequem aus allen Positionen in den Sucher schauen zu können. Dies ist z.B. gerade bei tiefer Kameraposition sehr praktisch.
Da ich bei jedem Wetter und in allen Jahreszeiten draussen unterwegs, stellt dies grosse Ansprüche an meine Fotoausrüstung. Ich habe keine Lust meine Kamera wegzulegen, wenn es ein wenig regnet oder schneit. Auch diesbezüglich hat mich meine GFX50S bisher nie im Stich gelassen. Das Gehäuse und alle Objektive sind bestens gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet und alles funktioniert zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk.
Beim Fotografieren selbst habe ich insbesondere zwei Features lieben gelernt. Einerseits ist es das lineare Histogramm, welches mir bereits vor dem Auslösen ganz genau über die optimale Belichtung Auskunft gibt und andererseits ist es die Schärfentiefeskala, welche mir optisch als Balken den genauen Schärfetiefebereich anzeigt. So kann ich abhängig von der verwendeten Brennweite und Blende genau die Schärfentiefe kontrollieren. Zudem habe ich den Blendenring an den Objektiven schätzen gelernt. Natürlich kann man die Blende auch über eines der Einstellräder bedienen, aber da ich sowieso meist eine Hand am Objektiv habe, ist dies der perfekte und einfachste Weg. Auch sonst ist die Kamera sehr einfach und intuitiv zu bedienen, was für mich nicht unwichtig ist, da ich mich ja auf mein Motiv und nicht auf die Kamerabedienung konzentrieren will.
Nun kommen wir aber zum eigentlichen Grund, weshalb ich die Kamera wirklich lieben gelernt habe. Ich habe schon immer nach einer möglichst guten Bildqualität gestrebt, da ich meine Fotos oft auch als grosse Prints verkaufe und es einfach mag, wenn die Qualität auch in der 100% Ansicht top ist. Diesbezüglich lässt die GFX50S wirklich keine Wünsche offen. Die 51.4 MP sind auch für richtig grosse Bilder ausreichend und was den Dynamikumfang, Tonwertreichtum und die Natürlichkeit der Farben angeht, lässt die Kamera sowieso keine Wünsche offen.
Fazit
Design, Bedienung oder besondere Features einer Fotokamera sind natürlich nicht unwichtig und auch das Preis, -Leistungsverhältnis muss stimmen. Entscheidend ist für mich beim Kauf einer Kamera aber die Bildqualität. Und tatsächlich haben die Fotos der GFX50S eine eigene Tiefe und Schärfe, welche ich bisher so nie gesehen habe und wie sie wohl nur mit einem grossen Sensorformat möglich sind. Es ist eine wahre Freude die natürlichen Farben und all die Details, die bis zum Rand hin gestochen scharf sind, auf den Fotos zu betrachten. Auch das Bildrauschen ist bedingt durch den grossen Sensor natürlich ausgezeichnet. Einen entscheidenden Beitrag dazu leisten dabei die hervorragenden Objektive, ohne die eine solche Bildqualität nicht möglich wäre. Als Fotograf, der neben Landschaftsfotografie auch Hochzeiten, Wildtiere oder Architektur fotografiert, ist die GFX50S für mich sicher nicht die Eierlegende Wollmilchsau. In der Landschaftsfotografie eingesetzt, ist sie aber zu einem Werkzeug geworden, auf das ich nicht mehr verzichten möchte.
Und hier noch 2 Fotos, die an diesem Morgen entstanden sind.

